Heimatverein Goch e.V.
Heimatverein Goch e.V.

Vereinsgeschichte des Heimatverein Goch e.V.

Am 17. März 1927 fand eine Zusammenkunft von Vertretern aller Stände, Berufe und Institutionen statt, um die Gründung eines Verkehrsvereins zu erörtern. An diesem Tag wurde der Verkehrsverein gegründet und 1935 ins Vereinsregister eingetragen. In der am 13. Januar 1928 festgelegten Satzung wurde als Vereinszweck bestimmt: „…Ansehen und wirtschaftliche Lage der Stadt Goch zu heben, Fremdenverkehr anzuregen und für Verbesserung der Verkehrsverhältnisse einzutreten.“ Der Verkehrsverein hatte zunächst die Fremdenverkehrs- und Wirtschaftswerbung zum Ziel, Heimat- und Kulturpflege kamen später hinzu.

 

Bereits die ersten Aktivitäten des neuen Vereins waren bemerkenswert: 1927 eine große Kunstausstellung im Hotel Central, 1928 ein Werbefilm über Goch und eine Verkehrs- und Werbewoche mit einer Handwerks- und Gewerbeschau mit 20.100 Besuchern, 1934 eine Verkehrs- und Werbewoche mit der Ausstellung Hagewind (Handel-Gewerbe-Industrie).

Auch die kleineren Aktionen waren erwähnenswert: 1930 Schaukästen und Gasheizungsanlage für das 1930 eröffnete städtische Heimatmuseum im Steintor, 1931 ein Wettbewerb „Die Heimat im Bild“, 1932 ein Werbefaltblatt in einer Auflgae von 6.500 Stück, 1932 Zuwendungen an den Sportverein Viktoria, den Gartenbau- und Verschönerungsverein, den Verein der Einzelhändler und für die Not- und Winterhilfe. 1933 organisierte der Verein in Zusammenarbeit der Segelfluggruppe Goch auf einem Gelände in der Nähe des Thomashofes eine Segelflugveranstaltung. 1939 folgte noch der erste weihnachtliche Festschmuck in den Geschäftsstraßen mit Beleuchtung.

 

Nach dem Zweiten Weltkrieg nahm der Verkehrsverein am 8. Dezember 1949 die Arbeit unter neuer Bezeichnung „Verkehrs- und Heimatverein Goch“ wieder auf. Die ersten Tätigkeiten erstreckten sich bei der Mitvorbereitung der „700-Jahr-Feier“ der Stadt Goch, die dann aber 1949 wegen der starken Kriegszerstörung des Stadtbildes abgesagt worden ist.

 

Bereits 1950 sorgte der Verein für die alljährliche Lichtwerbung zu Weihnachten. Ebenfalls 1950 erschien die erste Sonderzeitung zur Weihnachtswerbung, die es bis 1975, auch zu Ostern und zur Kirmes, gab.

1951 ergriff der Verein die Initiative zur Gründung eines Konzertringes zusammen mit anderen Vereinigungen. Das erste Konzert fand 1952 statt, weitere Konzerte gab es bis 1965.

Es folgten auch die Herausgabe von Busfahrplänen (z.B. 1951) oder zahlreichen Werbebroschüren (1953). In der neuen Vereinssatzung von 1954 wurden u.a. die Aufgaben der Pflege der Heimatliebe und der Heimatkunde sowie die Erschließung der heimatlichen Schönheiten, der Bauten und Kulturstätten aufgenommen. 1957 hatte der Verein 85 und 1965 132 Mitglieder. Es folgten durch den Tod des Geschäftsführers und nacheinander zweier Vorsitzender schwere Jahre für den Verein. Trotzdem wurden 1968 die „erleuchteten Wasserspiele“ im Stadtpark ihrer Bestimmung übergeben. Bis 1970 war die Mitgliederzahl lauf 265 angestiegen.

 

1974 bildeten sich die Arbeitskreise „Verkehr und Werbung“ sowie „Städtebau und Denkmalpflege“. Aus dem Arbeitskreis „Verkehr und Werbung“ entstand 1975 der Werbering e.V. Goch.

Der Verkehrs- und Heimatverein (VHV) trug über Jahre hinweg zur Ausgestaltung des Nierswanderweges bei: 1975 Waldlehrpfad und Schutzhütte am Asperberg, 1976 Schutzhütte an der Kesseler Straße an der Krummen Kiefer, 1977 Waldlehrpfad an der Trimmstrecke in Kalbeck, 1979 Schutzhütte Schutzhütteam toten Niersarm in der Voßheide, 1980 Gedenkstätte Boxteler Bahn in Kalbeck an der Uedemer Straße.

Durchgehend erfuhren die Denkmäler Aufmerksamkeit: 1973 Restaurierung des Denkmals „Fahrende Gesellen“ am Asperberg, 1975 Versetzung des Arnold-Janssen-Denkmals vom Stadtpark zum Platz vor dem Altenheim an der Mühlenstraße. 1976 Restaurierung des Denkmals für die gefallenen Schüler des Gocher Gymnasiums, 1977 Versetzung der Büste Dr. Rademacher vom Stadtpark zum Wilhelm-Anton-Hospital, 1997 Restaurierung der Tafeln des ehemaligen Kriegerehrenmals im Wassergarten und Aufstellung am Friedhof.

Andere Aktivitäten waren: 1975 ein Malwettbewerb zur Kirmes, 1976 Informationsfahrten zu Fußgängerzonen mit Rat und Verwaltung der Stadt Goch, 1984 die Anregung für ein Pausenzeichen des WDRs (Bilder vom Steintor, Haus zu den fünf Ringen und vom Collegium Augustinianum Gaesdonck), ab 1997 die Aufstellung von Straßenzusatzschildern „Historische Straßennamen“, alten Stadtplänen und anderen Texttafeln, wie z.B. am Dr. Radermacher-Denkmal, 1996 die Mitfinanzierung für den Gemäldeankauf von „van Brakel“ für das Museum Goch, ein Videowettbewerb, zahlreiche Ausstellungen zur Geschichte und Kunst in Goch, vor allem im Steintor, die Aufstellung von Ruhebänken im Stadtgebiet sowie das Angebot von Ausflugsfahrten für die Gocher. Auch Bürgerbefragungen wurden durchgeführt und der Verein setzte sich in diesem Zusammenhang auch für die Abschaffung des Kastell-Namens „Residenz“ erfolgreich ein.

 

Ein Blick auf die Publikationen, an denen der Verein beteiligt war, zeigt einen weiteren Schwerpunkt: 1973 die Mitherausgabe einer Wanderkarte, 1975 erster Band „Zwischen Bleiche und Städtser“, bis heute insgesamt fünf Bände; 1984 „Zerstörung der Stadt Goch“, 1979: Zeitschrift „An Niers und Kendel“, bis heute 48 Ausgabe, 1995 „Franzosen am unteren Niederrhein 1794-1814“, 1994: Ek sin noch effkes thüss gewest“, 1995: „Bilder der Zerstörung“, „Aus dem Reisetagebuch der Maria Langenberg, Photographien aus den Jahren 1907-1939“, 2000: „Kostbarkeiten aus der Gocher Geschichte 1250-2000“.1986 finanzierte der Verein auch das Rheinische Kunststättenheft Nr. 316 von Stefan Frankewitz mit dem Titel „Stadt Goch am Niederrhein“ mit. 1997 folgte das Rheinische Kunststättenheft Nr. 427 der Autoren Karl-Heinz Hohmann und Hans-Joachim Koepp mit dem Titel „Die ehemalige Zisterzienserinnenabtei Neukloster zu Graefenthal (Stadt Goch).

 

Im Herbst 1978 setzte der Verein den seit Mai des Jahres bestehenden „Historischen Arbeitskreis an Niers und Kendel“ als seinen Arbeitskreis ein, der anfangs seine „Schnöffeltouren“ (insgesamt über 20 Radtouren), die Fahrradtouren zu geschichtsträchtigen Stätten der Stadt veranstaltete und bis heute die gleichnamige Zeitschrift herausgibt. Während der Arbeitssitzungen erfolgen regelmäßig Vorträge zur Gocher Geschichte oder z.B. Fotoidentifizierungen für das Stadtarchiv.

 

Als besondere Höhepunkte seien noch erwähnt: 1982 der Musikpavillon im Stadtpark, 1986 der Gocher Geschichtsbrunnen vor dem Steintor, 1991 die Skulptur Poorte Jäntje am Blumenplatz, 1995 die Einrichtung und Betrieb des Treffpunkt Steintor, 2002 die Renovierung des Wasserrades der Susmühle und 2011 die Errichtung des "Gocher Geschichtsufer".

 

Autor: Hans-Joachim Koepp



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